Funktionelles Alltagstraining (FAT 1) - NT 1 -
- Neurophysiologische Grundlagen
- Neuromuskuläre Funktionen
- Sensomotorische Entwicklung
- Normale Bewegung
- ICF orientierte Befunderhebung / Therapieplanung / Therapiedurchführung / Reflexion
- Praktische Umsetzung anhand von Fallbeispielen, Handling
Durch das Seminar soll das Verständnis für das Gesamtsystem „ZNS“ verbessert werden, um aufbauend auf der Theorie sowie durch praktische Beispiele die Therapie so funktionell und alltagsrelevant wie möglich zu gestalten. Der Transfer zwischen Theorie und Praxis wird in Form von Fallbeispielen (Video), Handling, Gruppenarbeit, Selbsterfahrungsbeispiele sowie durch Exkurse in die Neurologie und Neuropathologie vertieft. Neben den Therapieansätzen bei Multipler Sklerose und Morbus Parkinson, die in den jeweiligen sensomotorischen Systemen besprochen werden, liegt ein weiterer Schwerpunkt beim häufigsten neurologischen Krankheitsbild, der „Hemiplegie“. Ziel des Seminars: Das ZNS verstehen – die Symptomatik verstehen, um letztendlich unsere Patienten zu verstehen. Wir versuchen Voraussetzungen zu schaffen, um das MÖGLICHE, und nicht das UNMÖGLICHE zu verlangen und so auf möglichst motivierte und motivierende Art und Weise zur verbesserten Selbständigkeit im Alltag beizutragen. Das Buch zum Kurs: Karl-Michael Haus – Neurophysiologische Behandlung von Erwachsenen 3. Auflage, Springer Berlin Heidelberg Neuropsychologische Diagnostik und Training bei neurologischen Erkrankungen - NT 2 - Im Verlauf neurologischer Erkrankungen (Parkinson - MS - Schlaganfall) können sich die Fähigkeiten zu Aufmerksamkeit, Konzentration, Gedächtnis und weiteren neuropsychologischen Leistungen verändern. Mittels entsprechender Untersuchung können diese Veränderungen dargestellt und interpretiert werden. Im Verlauf des Seminars werden alltagsnahe Übungs- und Kompensationsstrategien erarbeitet. Inhalte der Weiterbildung:
- Funktionelle Neuroanatomie und Physiologie neuropsychologischer Hirnfunktionen als Grundlage für klinische Diagnostik und Behandlung
- Bewährte Assessments der klinischen Diagnostik
- Alltagsrelevanz der Befunde auf den Ebenen der ICF nach dem Gesundheitsmodell der WHO
- Hypothesengeleitete Therapieplanung und Festlegung realistischer Behandlungsziele nach Befunden und Alltagsrelevanz der krankheitsbedingten Einschränkungen
- Symptomorientiertes Training und Transfer in den Alltag
- Möglichkeiten der Kompensation und Umfeldmaßnahmen
Ziel der Weiterbildung: Mit Abschluss des Seminares haben die Teilnehmer ein aktuelles Wissen über die wichtigsten neuropsychologischen Störungen sowie deren diagnostische Erfassung. Sie sind in der Lage, neue Behandlungsideen zu entwickeln und sehen die Patienten im Kontext des Krankheitsverarbeitungsprozesses. Tatort Parkinson und Multiple Sklerose (ED) Grundlagen – Diagnostik – Therapie - NT 3 - Seit Jahren ist ein stabiler Zuwachs an entsprechenden Patienten in der ambulanten Praxis zu verzeichnen. Um diesen gerecht zu werden, ist eine Aktualisierung des Wissens und der therapeutischen Fertigkeiten bezüglich der Befundung, der Therapie/Training und Beratung unabdingbar. Ablauf der Weiterbildung: Nach der Einführung in die wesentlichsten medizinischen und theoretischen Grundlagen der Krankheitsbilder, werden Befundmöglichkeiten hinsichtlich der vielfältigen Symptome beider neurologischen Erkrankungen aufgezeigt. Es erfolgt die Vermittlung von realistischen therapeutischen Maßnahmen zur Erweiterung des Behandlungsrepertoires, um den Problemen dieser oftmals komplexen und teilweise auch schwer zu behandelnden Krankheitsbilder entgegenzuwirken. Inhalte:
- Klinik der Multiplen Sklerose; Pathogenese, Symptomatik, Verlauf
- Klinik des Morbus Parkinson; Pathogenese, Symptomatik, Verlauf
- Betätigungsorientierte Befundung
- Funktionelle Befundung
- Behandlungsplanung bzgl. der sensomotorischen und neuropsychologischen Einschränkungen im Alltag sowie realistische Zielsetzung
- Praxisnahe Vorstellung verschiedener Behandlungsansätze auf motorischer, kognitiver, psychischer und sozialer Ebene
Ziel des Seminars: Das Seminar soll Ihnen Anregungen und Hinweise zu einer sinnvollen und realistischen Therapiegestaltung geben. Dies geschieht durch die praxisnahe Vermittlung diagnostischer und therapeutischer Tools sowie wesentlicher Aspekte der Patienten- und Angehörigenberatung, um Voraussetzungen zu schaffen, das MÖGLICHE und nicht das UNMÖGLICHE zu verlangen und so auf möglichst motivierte und motivierende Art und Weise zur verbesserten Selbständigkeit im Alltag beizutragen. Voraussetzung: Teilnahme am Seminar FAT 1 oder Bobath-Grundkurs Die Neuropathologie verstehen (FAT 2) - NT 4 - Man sagt, in unserem Gehirn finden sich über 100 Milliarden Neuronen, d.h. es gibt mehr Neurone im Kopf als Menschen auf der Erde leben! So hat jeder von uns seine eigene kleine, kommunizierende Welt im Kopf! Durch einen Schlaganfall bricht diese Kommunikation quasi "schlagartig" zusammen. Umliegende intakte Regionen, wie bspw. die kontralaterale Hemisphäre, versuchen unmittelbar die Kommunikation aufrecht zu erhalten bzw. wieder herzustellen (=Bewältigung des Alltags), was wir im späteren als "Kompensation" beschreiben (assoziierte Bewegungen). Dies ist jedoch in der Regel anstrengend, unökonomisch und schmälert zudem die Aktivitäten auf der betroffenen Seite. Es entwickelt sich ein "Circulus vitiosus", der die betroffene Kommunikation zunehmend erschwert! Hohe kompensatorische Anspannungen zeigen sich vor allem bei schlaffen Paresen. Das ZNS leitet seine Aktionspotentiale auf die "gesunde", wahrnehmbarere Körperseite, während die Stimulation der betroffenen Seite nahezu ausbleibt. Reichen die kompensatorischen Strategien nicht mehr aus, so nutzt das ZNS noch intakte subkortikale Zentren, wie bspw. Hirnstamm und RM und aktiviert elementare Bewegungsprogramme zur Haltungsbewahrung. Wir sprechen von einer pathologischen oder besser "enthemmten" Anspannung (assoziierte Reaktionen / Spastizität). Inhalte des Seminars:
- Kompensation u. pathologisch enthemmte Bewegungsmuster vs. Physiologie
- Befunderhebung/ Statuserfassung
- Mobilisation der druckempfindlichen und bewegungseinschränkenden Myogelosen
- Bahnung von Bewegungskompetenzen entsprechend der sensomotorischen Entwicklung; stabilisierend von kranial nach kaudal u. mobilisierend von proximaler nach distaler - Kopffreiheit erarbeiten etc.
- Funktioneller Aufbau lateraler und ventraler Beckenstabilität (Grund der Überforderung / Myogelosen beseitigen)
- Besprechung mitgebrachter Videofallbeispiele der Teilnehmer
- Therapie mit Alltagsmedien und Transfer in den Alltag
Ziel des Seminars: Hintergründe (Kompensation/ neuromuskuläre Pathologie) der Hemiplegie erfahren, Probleme patientenspezifisch erfassen, ressourcenorientiert und alltagsrelevant die Therapie gestalten: „Das Mögliche verlangen – nicht das Unmögliche!“ Voraussetzung: Teilnahme am Seminar FAT 1 oder Bobath-Grundkurs Schwindel untersuchen und behandeln Alltagsorientiertes Vertigotraining in der Ergotherapie - NT 5 – Schwindel gilt als eines der am häufigsten genannten Symptome beim Allgemeinarzt. Auch in der therapeutischen Praxis werden wir öfters mit diversen Schwindelsymptomen von Patienten konfrontiert. Die Ursachen dieser Beschwerden sind sehr unterschiedlich. Die Fortbildung zielt vorwiegend auf die Diagnostik (spezifische Schwindelanamnese, klinische Beobachtungen und apparative Diagnostik) und Therapie von peripherem bzw. zentralem vestibulären Schwindel ab (Lagerungs- und Mobilisationsübungen, störungs- und ressourcenorientiert). Die Behandlung des zervikalen Schwindels ist nicht Inhalt dieses Seminars. Die Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten sind nicht nur einfach in der Durchführung und sehr effektiv in ihrer Wirkung, sie genügen auch höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen (siehe Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie; Schwindel: Diagnose / Therapie). Ziel des zweitägigen Lehrganges ist es, den Teilnehmern das nötige Rüstzeug an die Hand zu geben, erfolgreich Schwindelpatienten untersuchen und anschließend spezifisch behandeln und beraten zu können. |